Lina Morgenstern geb. Adler wurde am 25. November 1830 in Breslau geboren. Von der außerordentlich tüchtigen Mutter in allen praktischen Arbeiten unterwiesen, wurde schon in frühester Jugend der Grundstock zu ihrem späteren Wirken gelegt. Im Jahre l854 heiratete sie den Kaufmann Theodor Morgenstern und übersiedelte mit ihm nach Berlin. Hier wurde Lina Morgenstern eine der ersten Vorkämpferinnen der Frauenbewegung und der sozialen Hilfsarbeit.
Sie bemühte sich nicht nur Wohltätigkeit auszuüben, sondern Wohlfahrtseinrichtungen zu schaffen. So gründete sie 1866 die „Berliner Volksküchen“ , tatkräftig unterstützt durch die Kaiserin Augusta. Sie war unermüdlich bestrebt, Gutes zu tun, gründete einen Kinderschutzverein und einen Verein zur Besserung
minderjähriger Strafentlassener. Sie war auch Vorsitzende und vor allem Mitarbeiterin vieler Vereine.
Im Jahre 1872 rief Lina Morgenstern den ersten Hausfrauenverein ins Leben und schuf im Anschluss daran die noch heute durch den Verein ausgeübte Prämiierung treuer Hausangestellter. Im Jahre 1878 eröffnete sie die Kochschule des Berliner Hausfrauenvereins und fand hier die Anregung zur Herausgabe ihres ersten Kochbuches Mehrere wertvolle Werke zeigen ihre Begabung auf literarischem Gebiet, z. B. „Das Paradies der Kindheit“, „Frauen des 19. Jahrhunderts“ usw. Nach einem arbeitsreichen Leben starb Lina Morgenstern am 19. Dezember 1909. Ihr Werk wird unvergesslich bleiben.