Text von 1850

Mehlschwitze

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Man mach „in einem eisernen Töpfchen ein kleines Stück Butter kochend heiß, rühre etwa für 4 Personen einen gehäuften Esslöffel Mehl eine Weile durch, bis es einen gelblichen Schein erhalten.“

In Verbindung mit einer Rinder-Suppe bringe man „das Mehl, welches sich ohne Rühren zerkocht, mit der vom Bodensatz langsam abgeschütteten Bouillon und dem Fleisch wieder aufs Feuer und gebe, wenn Perlgerste in der Suppe gekocht werden soll, solche sogleich hinein.“

nach Henriette Davidis, um 1850,
siehe Rindfleisch-Suppe mit Graupen

Weißmehl: Man läßt etwa (je nach Bedarf) 50—60 g Butter auf gelindem Feuer zergehen, tut 3 oder 4 Löffel voll Mehl in die geschmolzene, aber noch nicht braun gewordene Butter und lässt es unter öfterem Umrühren darin schwitzen, bis es zu steigen anfängt, wobei man es aber vor dem Gelbwerden hütet. Das Mehl wird zur Butter getan, sobald letztere zu kröschen aufhört, da sie dann braun werden würde. Von diesem Weißmehl kann man sich einen Vorrat herstellen. (Illustriertes Kochbuch für Vegetarier, 1896)

Braunmehl. -— Dieses wird wie oben angefertigt, nur dass man etwas mehr Butter nimmt und diese erst in einer Kasserolle über Feuer braun werden lässt, ehe man das Mehl dazu schüttet. Auch hiervon kann man sich einen kleinen Vorrat anlegen. (Illustriertes Kochbuch für Vegetarier, 1896)

Mehlschwitze-Rezepte:


Dieser Text in:

, (1850)

Illustriertes Vegetarisches Kochbuch „Weilhäuser’s Illustriertes Vegetarisches Kochbuch“. 812 vegetarische Rezepte, in der 4. Auflage 1896. „Ein Beweis dafür, dass das Kochbuch Freunde in weiten Kreisen gefunden hat. Als es in erster Auflage erschien, war die vegetärische Lebensweise in Deutschland noch wenig bekannt, und es hat sein  redliches Teil dazu beigetragen, ihr die Bahn zu ebnen.

Jetzt hat der Vegetarismus weite Verbreitung gefunden und ist in alle Schichten der Bevölkerung eingedrungen, in Hütten und Paläste …  ein zuverlässiger Ratgeber für alle, welche vegetarische Speisen zuzubereiten haben, und sie anzuleiten, eine gesunde und schmackhafte Kost herzustellen.“