Text von 1858

Eine gute Braese machen

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Eine gute Braese dient dazu, verschiedene Fleischarten als Kalb- und Hammelfleisch, so wie Tauben, Hähnchen, und Enten darin gar zu machen und ihnen einen angenehmen Geschmack zu geben. Es gehört dazu eine Kasserole mit einem schließenden Deckel, je nach der Größe der Portion des Fleisches. Man belegt den Boden derselben mit Speckscheiben, streut gröblich gehacktes Nierenfett darüber und gibt folgende Gewürze und Kräuter darauf:

Ganzen Pfeffer,  Nelken, ein paar Stücke Ingwer, ganze Schalotten oder dicke Zwiebelscheiben, Dragon, einige Lorberblätter, eine gelbe Mohrrübe, und Petersilienwurzel, was man davon nicht hat, kann wegbleiben. Auf dieses wird das bestimmte Fleisch, welches mit Salz eingerieben ist, gelegt. Fest zugedeckt, langsam gar gedämpft, wenn es nötig ist, mit Bouillon nachgefüllt, angerichtet mit einer Kraft-, Kapern-, Trüffel- oder SardellenSauce übergossen, wozu man den Satz der Braese benutzt.


Dieses Rezept in:

(1858)

Das „Praktische Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche“ von Henriette Davidis war der Kochbuchklassiker des 19. Jahrhunderts, nach ihrem Tode unter anderem von Luise Holle weiter geführt und mit etlichen Neuauflagen bis in die Neuzeit. Die ursprüngliche Ausgabe von 1844/45 wurde beständig verändert und erweitert auf über 700 Seiten: