Text von 1858

Ein vorzügliches Gänsefett zu bereiten

was sich sehr lange frisch erhält

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Ein vorzügliches Gänsefett zu bereiten was sich sehr lange frisch erhält: Das Fett wird 24 Stunden in Wasser gelegt, während man in dieser Zeit das Wasser 3 – 4 Mal abgießt und wieder frisches darauf schüttet, dann wird es zerschnitten, mit etwas Salz auf’s Feuer gesetzt und langsam ausgeschmolzen, wobei es oftmals umgerührt werden muss.

Ist es ganz klar und sind die Schreben (ausgebratene Fettwürfel) dunkelgelb, so läßt man es durch einen Durchschlag in einen steinernen Topf laufen und stellt es 8 Tage hin. Alsdann nimmt man das Fett heraus, lässt aber den Bodensatz und die Gelee zurück und setzt es wieder mit einigen sauren, zu 4 Teilen geschnittenen Äpfeln, auf’s Feuer und lässt es damit kochen, bis solche weich sind, schüttet nun wieder das Fett durch einen feinen Durchschlag in den Topf, bindet ihn andern Tages mit Papier, welches man mit einer Nadel durchsticht zu und bewahrt es im Keller auf.


Dieses Rezept in:

(1858)

Das „Praktische Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche“ von Henriette Davidis war der Kochbuchklassiker des 19. Jahrhunderts, nach ihrem Tode unter anderem von Luise Holle weiter geführt und mit etlichen Neuauflagen bis in die Neuzeit. Die ursprüngliche Ausgabe von 1844/45 wurde beständig verändert und erweitert auf über 700 Seiten: