Text von 1858

Senfsamen, brauner und gelber zu gleichen Teilen, wird auf einer ganz fein gestellten Kaffeemühle gemahlen oder in einem Mörser so fein als möglich gestoßen und durch ein feines Sieb gesiebt. Von dem also gewonnenen feinen Senfmehl nehme man auf 1/2 Pfund 4 Loth ( ca 130 Gramm) Zucker, feuchte dies mit kochendem weißen Franzwein, in Ermangelung mit kochendem Weinessig an, reibe es eine geraume Weile mit einer Reibekeule oder mit einem hölzernen Löffel, lasse es darnach zum völligen Ausquillen 1 Stunde zugedeckt stehen, rühre dann so viel Wein oder Essig hinzu als nötig ist und bewahre den Senf in einem fest verschlossenen Glase oder steinernen Topf.


Dieses Rezept in:

(1858)

Das „Praktische Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche“ von Henriette Davidis war der Kochbuchklassiker des 19. Jahrhunderts, nach ihrem Tode unter anderem von Luise Holle weiter geführt und mit etlichen Neuauflagen bis in die Neuzeit. Die ursprüngliche Ausgabe von 1844/45 wurde beständig verändert und erweitert auf über 700 Seiten: