Text von 1879

Einleitung zum Illustrierten Kochbuch

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Um den Plan, welcher diesem Buche zu Grunde gelegt ist jedem anschaulich zu machen und um das Auffinden der einzelnen Gegenstände zu erleichternm ist es nötig, sich mit nachstehenden Andeutungen genau bekannt zu machen.

Der erste Abschnitt enthält allgemeine Regeln über das Servieren, das Tranchieren, das Präsentieren der Schüsseln und die Einteilung der Speisen in Gänge, die Küchenzettel u. s. w., das heißt, über Gegenstände, die mit der Küche auf’s Engste zusammenhängen und daher jeder Hausfrau wissenswert sind.

In dem zweiten sind die allgemeinen Vorbereitungen der Grundstoffe, die zur Vollendung der meisten Gerichte erforderlich sind, zusammengestellt, um spätere, lästige Wiederholungen zu vermeiden. Die nun folgenden Abschnitte handeln von den Suppen-Einlagen, von den Suppen, von den Saucen, von den Hors d’oeuvres, von den Garnituren und Verzierungen, von der Bereitung des Fleisches und Geflügels, von den Gemüsen, von den Fischen, von den Pasteten und Ragouts, von den Salaten und Kompotts, von den warmen und kalten Mehlspeisen, von den Crêmes und Gelées, von den Backwerken, von der Zubereitung des Gefrorenen, vom Einmachen und von der Bereitung warmer und kalter Getränke.

Außerdem sind dem Buche drei verschiedene Inhaltsverzeichnisse beigegeben, in welchen die Speisen nach den Abschnitten, nach ihrer Einteilung in Gänge und nach dem Alphabet geordnet sind, wodurch das Aufsuchen eines jeden Artikels leicht gemacht wird.

Eine beigefügte Maß- und Gewichts-Tabelle, welche das diesem Buche zu Grunde gelegte, seither gebrauchte und in der vorliegenden Auflage in Parenthese gesetzte Preußische Berliner Maß und Gewicht mit dem in andern deutschen Ländern bis jetzt üblich gewesenen und wohl auch noch für längere Zeit benutzt werdenden vergleicht, wird dazu dienen, die Verhältnisse der Rezepte leicht nach den an jedem Orte allgewöhnten Maßen und Gewichten bestimmen zu können.

Ferner findet man im Anhang, eine Reihe Rezepte für Fastenspeisen, Anweisungen zum Wurstmachen, u. s. w., so wie nach den verschiedenen Jahreszeiten zusammengestellte Küchenzettel. Die auf Erfahrung begründeten Rezepte enthalten, so weit es der Raum erlaubt, die besten und neuesten Schüsseln sowohl der bürgerlichen als auch der feinen Küche und sind mit Rücksicht auf die größtmöglichste Ökonomie zusammengestellt, so dass das Buch allen Ständen ein zuverlässiger Ratgeber sein wird.

Um die unübersetzbaren französischen Ausdrücke einem Jeden verständlich zu machen, enthält der erste Abschnitt ein alphabetisches Verzeichnis davon nebst der Erklärung und der Aussprache derselben. Da wo es um Weitläufigkeiten zu vermeiden nötig war auf früher dagewesene Vorschriften Bezug zu nehmen, ist jedesmal die Zahl der Seite, wo diese aufzufinden angegeben und muss man, um das Ganze zu verstehen, natürlich dort nachschlagen.


Dieses Rezept in:

(1879)

Das „Illustrierte Kochbuch für bürgerliche Haushaltungen sowie auch für die feine Küche“ von Ludwig Kurth, Kochlehrer in Berlin erschien 1861 bereits in der 3. Auflage und wurde ein echter Klassiker (1920 bereits die 17. Auflage). Das grundlegende Kochbuch bietet auf nahezu 800 Seiten „von der einfachen Hausmannskost bis zu den feinsten Gerichten“ alles „was die Küche selbst betrifft oder mit ihr zusammenhängt“ (Vorwort). Dieser Kochbuchklassiker beginnt mit dem „Servieren“ und der Einteilung der Schüsseln und endet mit einem „Küchenzettel für Dezember“.