Fast zwei Jahrzehnte sind seit dem Tode der unvergesslichen Lina Morgenstern ins Land gegangen, und fast ebenso lange ist es mir schon vergönnt, die von ihr ins Leben gerufene Kochschule des Berliner Hausfrauenvereins, Breite Straße 6, zu leiten. Es waren viel schwere Jahre; Krieg und Inflation drohten das Werk zu zertrümmern. Aber unermüdliche Arbeit hat geholfen, es jetzt wieder auf die alte Höhe zu bringen.
Gern habe ich das Kochbuch durchgesehen und aus meinen Erfahrungen, die ja an derselben Stelle gesammelt sind wie die der Verfasserin, beigesteuert. Die breite Behaglichkeit der Vorkriegsjahre ist entschwunden, unsere Zeit ist schnelllebiger geworden. Heute heißt es mit den neuesten Errungenschaften der Technik arbeiten. Hierauf wurde im vorliegenden Buche hinreichend Rücksicht genommen. Ein wertvolles Werk tritt in seiner 10. Auflage wieder ins Leben hinaus; möge es allen eine Freude, vielen eine Stütze sein.
Berlin, im März 1926.
Auguste Kuttner, Leiterin der Kochschule des Berliner Hausfrauenvereins (Lina Morgenstern).